Professionelle Hilfe bei JUVENIS

Generalisierte Angststörung

Wir machen uns Sorgen über körperliche Beschwerden, medizinische Untersuchungen, Prüfungen oder wenn eine nahe stehende Person längere Zeit nicht erreichbar ist und vieles mehr – Sorgen prägen unseren Alltag. Wenn diese Ängste und Sorgen aber zunehmen, über einen längeren Zeitraum anhalten, unkontrollierbar werden, den Alltag beeinträchtigen und zu einem erheblichen Leidensdruck führen, spricht man von einer generalisierten Angststörung.

Die Inhalte der Sorgen beziehen sich dabei auf viele unterschiedliche Bereiche, wie beispielsweise Gesundheit, Partnerschaft, Familie, Arbeit/Beruf, Finanzen etc. Sie treten überwiegend morgens oder abends auf und halten bei vielen Betroffenen mehrere Stunden an. Immer wieder werden befürchtete, bedrohliche Ereignisse gedanklich durchgespielt, ohne eine Lösung dafür zu finden. Begleitet werden diese Sorgen oft von unterschiedlichen körperlichen Symptomen, wie Unruhe, Anspannungszustände, Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder verminderte Leistungsfähigkeit.

JUVENIS Sprechzimmer für die Behandlung einer Angststörung

Entstehungsbedingungen einer generalisierten Angststörung

Jeder Behandlung geht eine genaue Diagnostik voraus. Zudem wird ein individuelles Erklärungsmodell erstellt, welches Einsicht in die Entwicklung der Störung bietet. Dieses berücksichtigt vorexistierende Risikofaktoren ebenso wie Auslöser und aufrechterhaltende Faktoren der Krankheit.

1. Beispiele für vorexistierende Risikofaktoren

  • Die Anlage zur Ängstlichkeit kann vererbt werden.

  • Negative Erlebnisse in der Kindheit (Tod, Unfall, Krankheit etc.)

  • Die Eltern oder andere wichtige Bezugspersonen zeigen bereits ängstliches Verhalten.

  • Diese Faktoren können dazu führen, dass Betroffene bereits im Kindesalter ein geringes Selbstvertrauen bei Problemlösungen zeigen.

Bitte kontaktieren Sie JUVENIS per Telefon unter +43 1 236..., per E-Mail an empfang@juvenismed.at oder über das Kontaktformular, um sich einen Beratungs- oder Behandlungstermin auszumachen.

2. Beispiele für krankheitsauslösende Faktoren

  • Belastungen wie Todesfall, Unfall, finanzielle Schwierigkeiten, Krankheiten

  • Länger andauernde Belastungen wie chronische Krankheit, Alleinerzieher, Doppel- und Mehrfachbelastungen durch Arbeit, Kinder und Haushalt, pflegebedürftige Eltern etc.

  • Veränderungen der Lebensumstände – Arbeitslosigkeit, berufliche Veränderung (z.B.: auch Beförderung), Schwangerschaft, Geburt eines Kindes, Scheidung/Trennung etc.

3. Beispiele für aufrechterhaltende Faktoren

  • Häufige Bewertungen einer Situation als bedrohlich

  • Die Aufmerksamkeit wird vermehrt auf mögliche Bedrohungen gerichtet.

  • Ständiger Versuch die Sorgen zu unterdrücken, zu vermeiden (die Sorgen werden dadurch nicht zu Ende gedacht und nicht verarbeitet)

  • Sicherheitsverhaltensweisen wie z.B. Rückversicherungen (beim Partner, Chef oder Arzt), Kontrollverhalten (Geld zählen, Kontrollieren in der Arbeit um Fehler zu vermeiden) führen kurzfristig zu einer Erleichterung, halten die Störung aber langfristig aufrecht.

  • Vermeidungsverhalten (Situationen und Aktivitäten, die die Sorgen aktivieren könnten, werden vermieden) oder Ablenkung (durch viel Arbeit, Sport, TV) hält die Problematik ebenfalls aufrecht. Der Patient verunmöglicht sich damit die Erfahrung, ob seine Sorgen überhaupt gerechtfertigt sind.

Behandlungen & Therapien

Im Rahmen einer medizinischen Untersuchung müssen Angst verursachende körperliche Beschwerden ausgeschlossen werden, wie beispielsweise Herz- oder Schilddrüsenerkrankungen.

Gesprächstherapie bei Generalisierter Angststörung GAD  (ICD 10 F 41.1)

Charakteristisch ist bei der GAD das Leiden unter den körperlichen Ausdrucksformen der Angst,  sowie Konzentrationsstörungen, Nervosität, Schlafstörungen und polytope Ängste vor Krankheit, Tod, Unfällen etc. Die einzelnen Symptome treten in wechselnder  Kombination als unterschwelliger Dauerzustand auf. Permanente Besorgtheit, unablässiges Grübeln  und ein Zustand von ständiger Anspannung sind vorhanden. Kontrollverlustängste aller Art und Angst vor der Angst prägen zunehmend das Bild häufig gefolgt von körperlichen Symptomen wie Herzstolpern, Herzrasen, Blutdruckschwankungen, Globusgefühl, subjektives Gefühl nicht durchatmen zu können, unspezifische Verdauungsstörungen, Muskelanspannung, Tinnitus und Schwankschwindel etc. sowie katastrophisierende Interpretationen der körperliche Empfindungen.  Es entwickelt  sich sukzessive eine Unfähigkeit  abzuschalten und zu entspannen gepaart mit zunehmender Schreckhaftigkeit und Lärmempfindlichkeit.

AngstpatientInnen  benötigen häufig zu Beginn der Therapie Struktur und prozessorientiertes „Führen“ sowie psychoedukatives Erläutern des therapeutischen Vorgehens und des innerpsychischen Erlebens. Nach Klärung eines Therapiezieles  und  Etablierung einer therapeutischen Allianz erfolgt sukzessive die Aufdeckung der Defizite im Selbsterleben und die Kompensation der zugrundeliegenden Selbstpathologie. Zentrales Emotionsschema bei der Generalisierten Angststörung ist ein sorgenvolles Über-Verantwortlichkeitsgefühl.

Vermehrte Toleranz für negative Affekte, Änderungen spezifischer negativer Selbstüberzeugungen und Identifikation/Modifikation der Abwehr organismischen Erlebens führen  sukzessive zur vermehrter Bereitschaft zu authentischen Beziehung zur sich und anderen.  Das Erlernen einer mitfühlenden Selbstberuhigung (self-soothing) und der  Dialog mit verletzten Selbstanteilen ist dabei zentral, ebenso die Verbalisierung emotionaler Inhalte, das Bennen-Lernen und  Herstellen eines persönlichen Bezugs zur Angst, Angst-Spitting und Unterscheidenlernen von primären und sekundären maladaptiven emotionalen Reaktionen („unfinished Business“,“ Leere Stuhl Arbeit“ mit früheren relevanten Bezugspersonen etc),.  Symbolisierung von Erfahrungen,  Aktivierung von positiven Erfahrungen und vorhandenen gelingenden Copingstrategien führen schrittwiese zu mehr Selbstkontrolle und Vertrauen in eigene Fähigkeiten, sodass im Laufe der Therapie Angst vor selbstgefährdende Erfahrungen und Vermeidungsverhalten abgebaut werden können.  Zentrales Element bei all dem ist aber die Qualität der therapeutischen Beziehung.

Kosten

Behandlung Preis
1 Therapieeinheit (50 Minuten) zur Behandlung einer generalisierten Angststörung von Dr. Jutta Leth € 200

In der Gesprächstherapie bei einer generalisierten Angststörung ist eine Frequenz von 1 Einheit pro Woche üblich.

Die Kostenrückerstattung der “klinisch-psychologischen Behandlung” erfolgt nicht über die Krankenkasse. Einige private Zusatzversicherungen übernehmen häufig einen Teil der Kosten – dies wäre jedoch vom Patienten bei seiner Zusatzversicherung zu erfragen.

Zudem gibt es auch die Möglichkeit, die klinisch-psychologische Behandlung als außergewöhnliche Belastung von der Steuer abzusetzen.

Team

OÄ Dr. Jutta Leth

MedR. OÄ Dr. med. Jutta Leth

FA für Psychiatrie & Psychotherapeutische Medizin, klientenzentrierte Psychotherapeutin

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